Wien | Österreich | 1918-2018 | Habsburger |
Kakanien | Kultur | Musik | Literatur | Theater | Jugendstil | Caféhaus

1918 war die Habsburger Monarchie am Ende, und mit ihr die glanzvolle Kaiserstadt Wien. Eine 700jährige Epoche, die Europa prägte, versank im Strudel der Geschichte. Aber in den großen Krisen vor und nach dem 1. Weltkrieg entwickelte sich auch die größte Fülle der Wiener Kultur: der Schönheitswahn von Gustav Klimt, die literarische Ironie Robert Musils, die subtile Seelenanalyse Sigmund Freuds, die radikale Sprachkritik Ludwig Wittgensteins etc. etc. Deshalb sucht unsere Reise unter der schönen Oberfläche auch nach der Wiener Essenz, so wie Adalbert Stifter es formuliert: „Diese Stadt muß wie ein kostbares Nachessen langsam, Stückchen für Stückchen, ausgekostet werden… nur der langsamen und anhaltenden Beobachtung gibt sie sich hin, aber dann tief und innig und nachhaltend.“ Auch wir wollen sorgfältig auswählen, uns Zeit lassen und nachhaltig genießen, was Wien zu bieten hat: Museen, Beisel, Caféhäuser und Rumpelkammern.

Reisebegleiter: Arthur Schnabl

Diese Reise findet in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk Regensburg e.V. statt.

Programm:

Sa.: Anfahrt ins Wiener Lehrerhaus – Wohnen hinter dem Parlament. Unser Quartier ist zentral in der Josefstadt gelegen, dabei ruhig in einer barocken Seitengasse. Und es ist erschwinglich. Deswegen ist es ideal für uns – trotz einiger Besonderheiten:

  1. Es gibt kein Frühstück, aber einen gut ausgestatteten Frühstücksraum, in dem Sie ihr Essen samt Kaffee oder Tee selbst zubereiten können (und fünf Minuten entfernt das angenehme  “Café Eiles”, in dem das Frühstücken zum höheren Vergnügen wird.
  2. Sie haben die Wahl zwischen günstigen Zimmern mit WC auf dem Gang und Zimmern mit Dusche/WC.  Wir treffen uns um 19.30 Uhr. (Tipps zur Anfahrt im Infopaket zur Reise)

 

 

So.: Kaiser und arme Sünder – Hofburg und Herrengasse. Unser erster Gang gilt natürlich den Habsburgern. Der pompöse Komplex der Hofburg ist extrem verdichtete europäische Geschichte. Die weltberühmten Hofbibliothek öffnet einen prachtvollen Blick auf die einstige Bedeutung der Bücher. Die beiden Wiener Antipoden Joseph Roth und Robert Musil werden das literarische Begleitprogramm bilden. Durch das Burgareal führt unsere Exkursion bis zur Kapuzinergruft, wo aus Kaisern arme Sünder wurden. Weiter in die Herrengasse, wo zwischen Palais und Caféhäusern Spione, Schriftsteller und Sonderlinge ihr Wesen trieben. Abends im Lehrerhaus liest und erzählt Arthur Schnabl von der Geschichte der Wiener Literatur

 

Mo.: Von Türken und lustigen Witwen – Kahlenberg / Nußdorf. Keine andere europäische Hauptstadt kann sich rühmen, gleichzeitig ein veritables Weinanbaugebiet zu sein.  Vom Kahlenberg, wo die Erfolgsgeschichte der Habsburger mit der Türkenschlacht 1683 begann, wandern wir durch eine bezaubernde Weinberglandschaft vorbei an Beisln und Besenwirtschaften gemächlich bergab bis ins hübsche Nußdorf (4,5 km). Nach einer Mittagspause im Gasthaus Renner schauen wir noch bei einer lustigen Witwe vorbei, die ein Schlössel voller Musik hütet. Im sog. “Lehar-Schlössel” geben sich Mozart, Schikaneder und Lehar ein charmantes Stelldichein. Der große Gegensatz dazu: das sozialistische Wien mit seinen eindrucksvollen Gemeindebauten. Im Karl-Marx-Hof erzählt ein Waschsalon von einer Utopie, die wenigstens teilweise zur erfolgreichen Realität wurde.

 

Di.: Avantgarde am Rennweg: Zu Besuch bei Robert Musil und Ludwig Wittgenstein “Hinterm Rennweg beginnt der Balkan”. Diesen uncharmanten Satz von Kanzler Metternich wollen wir überprüfen – und landen dabei zwischen Adels-Palais und öden Mietskasernen. Hier konnte sich der stets klamme Jahrhundert-Schriftsteller Robert Musil eine billige Wohnung leisten. Und wir können sie fast noch im Urzustand besichtigen, denn noch immer residieren die österreichischen Schriftsteller dort. Und gleich um die Ecke steht die funktionalistische Villa, die der Philosoph Ludwig Wittgenstein für seine Schwester entwarf: Helle Klarheit als Wohnprogramm. Nach der Leere dann die Fülle: Wo sich die historische Rumpelkammer der Habsburger verbirgt, ist ein Geheimtip und wird deshalb hier nicht verraten. Und noch ein Höhepunkt: eine von “Saftwürsteln” eingerahmte und von Witz und höherem Blödsinn funkelnde Abend-Lesung im Cafe Jelinek: Arthur Schnabl liest Fritz v. Herzmanovsky-Orlando und andere kk.Schlitzohren.

 

Mi.: Die Seelen vom Alsergrund – Ordination nur vormittags. Hinter der Schönheit lauert in Wien oft der Abgrund. Deshalb lohnt ein Besuch in der Berggasse 19 bei Dr. Siegmund Freud. Begleiten wird uns der hochgelobte Roman „Der Trafikant“ von Robert Seethaler. Sehr zu loben sind aber auch die exzellenten Führungen, die den Besucher nicht nur mit dem Leben, sondern auch mit Freuds Psychoanalyse vertraut machen. Nach einer Mittagspause im wunderbaren “Gasthaus Rebhuhn” schlendern wir zum zentralen Wiener Literaturort im Alsergrund, der Strudelhofstiege von Heimito von Doderer. Diesen großartig-schrägen Autor treffen wir dann gleich wieder im “Alsermuseum”, wo uns ein echter Kenner Wiens, Dr. Willi Urbanek mit den Abgründen Doderers und seines Wiens vertraut machen wird: liebevoll und kritisch zugleich.  “Geschichten vom Alsergrund” eben.

Die schillernden Gesichter der Schönheit: Wiener Sezession

Die schillernden Gesichter der Schönheit: Wiener Sezession

Do.: Zu seiner eigentlichen architektonischen Ausdrucksform fand Wien nach der Barockzeit im Jugendstil. Wir schlendern auf den Spuren des großen Architekten Otto Wagner von der Neustiftsgasse über den Naschmarkt mit seinen Prachtbauten bis zur berühmten Wiener Postsparkasse. Nahrhafte Erholungspause Pause beim “Soferl” am Naschmarkt. Der späte Nachmittag gehört dann ganz der Literatur. Im Literaturmuseum erlebt man die österreichische Freude (und Fähigkeit) zur theatralischen Vergegenwärtigung kultureller Phänomene. Ein, vorsichtig gesagt, überwältigender literarischer Kosmos wartet auf den Besucher. Adalbert Stifters Krauthobel, Peter Handkes Wanderschuhe, Thomas Bernhards zerrissene Arbeitshosen, lauter säkulare literarische Devotionalien … Besonders anrührend der Emigrantenkoffer des Arbeiterdichters Theodor Kramer. Aber hier muß jeder sein Liebnlingsstück selber finden.

 

Fr.: Der Wiener Tod – Klosterneuburg und eine Begegnung mit Böhmen. Nicht der berühmte Zentralfriedhof ist am Ende unser Ziel. Der würde einen ganzen Tag kosten. (Denken Sie ruhig über eine Verlängerung nach!) Wir machen einen Ausflug zur Gralsburg der Habsburger, nach Klosterneuburg. Hier, in diesem gewaltigen und nie fertig gewordenen Klosterschloss begreift man die religiösen und politischen Dimensionen des Barock. Diesseits und Jenseits, Leben und Tod sind Teile eines metaphysischen Ganzen. Ist es da nicht bezeichnend, dass auch der wichtigste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, Franz Kafka, ganz in der Nähe starb, im Sanatorium Kierling. Ein Besuch in seinem Sterbezimmer und eine Führung mit Dr. Manfred Müller von der Österreichischen Kafkagesellschaft gehört zum Eindrucksvollsten, was ein Literaturfreund erleben kann.

Sa.: Heimfahrt – oder Verlängerung? 

Reisebegleiter: Arthur Schnabl

Diese Reise findet in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk Regensburg e.V. statt.

Leistungen

  • 7 Übernachtungen (alle Zimmer mit Dusche/WC)
  • kompetente Reisebegleitungen
  • Alle Fahrten laut Programm
  • Führung, Eintrittskarten
  • ausführliches Karten-, Lese- und Infomaterial

 

Mindestteilnehmerzahl: 6 || Maximalzahl der Mitreisenden: 18

 

 

 

Bei gelbem Punkt (d.h. „nur noch wenige Plätze frei“) rechts neben Reisetermin findet die Reise sicher statt.
Um Ihnen (und Reiseleitern und Hotels) Planungssicherheit zu geben, informieren wir Sie möglichst frühzeitig, sobald wir absehen, dass wir die Mindestzahl evtl. nicht erreichen. Meist wird dies 2-3 Monate vor Reisebeginn sein. Unsere letzte Rücktrittsmöglichkeit bei Nichterreichen der Mindestteilnehmerzahl ist 3 Wochen vor Reisebeginn.

Reisedaten:

Termine 2024
16.03. – 23.03. Termin leider ausgebucht

Reisepreis: 1.150 €
EZ – Zuschlag: 320 €

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