Literraturreise in Polen / Danzig / Kaschubei / Ostsee / Pommern
Land am Meer
Ostsee, Kaschubei und Danzig
Pomorże, Pomerellen, Pommern: das alles sind Namen für das alte Land am Meer zwischen Stralsund und Danzig. Seine historische Kultur ist so vielfältig wie die Sprachen, die hier gesprochen wurden: Deutsch, Polnisch und manchmal auch Schwedisch. Ein sprödes und schönes Land zwischen Weizenäckern und Ostseestränden, zwischen Feldereinsamkeit und Badesaison. Geprägt von Backsteinkirchen, Adelsschlössern und Bauernkaten. Strand- und Wiesenwanderungen, verbummelte Schlosstage, heiter-nachdenkliche Lesungen zwischen Kühen, Störchen und Hunden … und nicht zu vergessen: der frische Ostseefisch – Meerglück pur. Theodor Fontane, Elisabeth v. Arnim, Uwe Johnson, Pawel Huelle und Günter Grass haben seine spröde Anmut und seinen herben Duft liebevoll und kritisch in Worte gefasst.
Reiseleiter: Arthur Schnabl und Iwona Buckowska
Zur Einstimmung auf die Reise ein Artikel von Arthur Schnabl:
Arthur Schabl – Der Lerchengesang vernäht Himmel und Erde, FAZ, 22.04.2021
Programm:
Sa.: Anreise + Begrüßungsabend in der „Villa Roma“. Die „Usedomer Bäderbahn“ fährt bis zur neuen Bahnstation in Swinemünde/Świnoujście-Centrum. Hier werden Sie erwartet (Ankunft laut Fahrplan 2019 um 19.40 h) und in unser Quartier begeleitet. (Genaueres im Anschreiben.) Autofahrer bekommen eine Anfahrtskizze.
Unser Quartier bis Montag ist die „Villa Roma“, eine charmant überkandidelte Familienvilla, die zum Verweilen regelrecht einlädt.
So.: Kessin, Swinemünde oder Świnoujście? Vom alten Bade- und Hafenort Swinemünde ist wenig geblieben. Auch die „Adler-Apotheke“, in der Theodor Fontane seine Jugend verlebte, ist verschwunden. Fontanes Charakteristik: „ein unschönes Nest, aber zugleich auch wieder ein Ort von ganz besonderem Reiz“, gilt aber noch immer. Als „Kessin“ hat er das Städtchen in die Weltliteratur geschrieben. Wir schlendern auf den Spuren von Effi Briest durch Straßen und Dünen zum Ostseestrand, an dem Effi und Major Crampas ihre Rendezvous hatten. Dann an der Swine bis ins Stadtzentrum zurück (ca 5 km) Am Abend ein herrlicher Leseabend zu Fontane mit Balladen, Erinnerungen und Romanauszügen.
Mo.: Sagenhaftes Vineta – Woliner Küstenwanderung. Ein besonders schönes Stück Ostseestrand erstreckt sich zwischen den Flüssen Swina und Dziwna. Weite Sandstrände, Dünen, Steilufer, von lichtem Laubwald bewachsen: kein Wunder, dass die Insel Wolin zum Nationalpark erklärt wurde. Wir erkunden dieses Naturparadies mit einer Küstenwanderung (ca. 11 km), wo wir auch von der sagenhaften Stadt Vineta hören, deren Hochmut sie zum Untergang verurteilte. Am Ende aber darf man nicht vergessen, in den Fischbuden von Miesdroj, den fangfrischen Ostsee-Fisch zu probieren. Ob gebraten oder geräuchert, es ist einfach Meeresglück pur! Dann geht´s weiter mit dem Bus durch alte Alleen in die tiefste pommersche Provinz. Im Dörfchen Rybokarty bei Gryfice liegt unser neues Quartier: ein altes Herrenhaus am See, mit reizenden Gastgebern und schönen Gasträumen, mit offenen Türen und Herzen. Die Zimmer sind einfach (alle mit Du/WC), ohne großen Komfort. Aber das Schloss ist voller Seele: Theodor Fontane hätte es gewiß gefallen.
Di.: Zwischen Land und Meer – am Camminer Bodden. Kamieñ Pomorski / Cammin ist der alte Bischofssitz Pommerns am Camminer Bodden. Stadt und Wasser sind hier auf besonders reizvolle Weise zusammengewachsen. Eine melancholische Landschaft, in der Wind und Stille regieren. Herb und von großer innerer Tiefe. Nach einer Wanderung (7 km, flach) durch Wiesen und kleine Dörfer ragt als Höhepunkt die alte Backstein-Kathedrale über der vielfältigen Wasserwelt des Boddens auf. Sie ist der ehrwürdige Überrest der alten pommerschen Kultur in diesem Landstrich. Eine herb-schöne Landschaft, die auch den Erzählstil des hier geborenen Schriftstellers Uwe Johnson geprägt hat. Seine frühen Geschichten werden diese Wanderung begleiten.
Mi.: Schlösser und Kleinbürger – im Treptower Land. Wenn sie denn fährt, dann tuckern wir mit auf der putzigen Schmalspurbahn an die Ostsee zur berühmten Kirchenruine von Hoff, die bereits Lyonel Feininger zeichnete. Der Kliffweg, der von Hoff nach Rewal führt (ca. 3 km), gehört zu den schönsten Höhenwegen der Ostsee. Nach einer geruhsamen Mittagspause fahren wir ins Landesinnere zum Städtchen Treptow / Trzebiatów. Schon von weitem sieht man den mächtigen Backsteinberg der Marienkirche über Treptow thronen. Dieses hübsche Städtchen entzückte schon den Maler Lyonel Feininger. Zum Glück haben sich trotz des Krieges viele seiner Motive erhalten, etwa der runde „Grützturm“ und viele alte Bürgerhäuser. Nach einem kleinen Stadtbummel wartet im Schloss eine kleine „Kaffeetafel“ mit vielen Geschichten auf uns. Und ein anrührend versöhnliches Heimatmuseum. Denn das heutige Trzebiatów ist so etwas wie eine “Vertriebenen-Stadt”: Pommern, Polen und Ukrainer reichen sich hier die Hände.
„Treptow … eine eigene friedliche Schönheit des Ortes geht mir auf, etwas, was man lieb gewinnt …“ Lyonel Feininger
Do.: Pommersche Zeit ist keine Zeit: Ruhetag. Es wird Zeit, einmal Zeit zu haben. Unser Schloss lädt regelrecht dazu ein, die Stunden zu verbummeln. Am See sitzen, lesen oder die Umgebung in kleinen Wanderungen erkunden; es gibt viele Möglichkeiten den Tag ganz nach seinem Geschmack zu verbringen. Wer möchte, kann auch mit unserem Bähnchen ins Grüne fahren und durch Wiesen und Dörfer zurückwandern. Am Abend gibt es dann vielleicht noch ein kleines Konzert, und dann wird´s schon Zeit, die Koffer wieder zu packen. Sehr ungern, wie wir Ihnen versprechen können. Aber es wartet ja noch etwas Besonderes auf Sie: eine Landschaft, die nur durch die Literatur bekannt wurde: die Kaschubei.
Fr.: Sahara am Meer – Dünenwanderung bei Łeba. Mit dem Charterbus geht es nun weit nach Osten zu den großen Wanderdünen von Łeba. Wind, Sand und Wolken formen eine nie gesehene und unerwartete Landschaft. Und auch das intensive Licht macht eine Dünenwanderung zwischen Ostsee und Łebasee zum einem großen Naturerlebnis. (Ca. 5 – 7 km). Nach dieser intensiven Erfahrung Weite und Licht geht es ins Landesinnere, wo es immer hügeliger wird. Felder, Wälder und Seen wechseln nun alle paar Minuten: die Kaschubei ist ein liebliches Land voll kleiner Details. Unser Quartier, eine kleine Pension, liegt im schönsten Teil der Kaschubei, im Städtchen Chmielno, 5 min vom See entfernt.
Die Kaschubei: das sind Hügel, Wiesen, Seen und Wäldchen. Es ist, als habe der liebe Gott zuviel davon gehabt und den Rest hier einfach ausgeschüttet. Ein Land zum Wandern, Schwimmen und In-den-Himmel-gucken. Weit weg von der Metropole Danzig und doch ganz nah dran. Günter Grass hat diesem stillen Bauernland zu literarischem Ruhm verholfen.
Sa.: Remus’ Land – Kaschubische Wanderung. Es ist, als würde man über ein ausgespanntes buntes Bauerntuch gehen: Unsere heitere Wanderung (ca. 13 km, meist flach) rund um den Brodno-See zeigt, dass dieses stille Bauernland zwischen Kornblumenwiesen, Erdbeerfeldern und Madonnenhäuschen einer der idyllischsten Flecken Europas ist – nicht nur in den Augen des kaschubischen Narren Remus, den der Schriftsteller Alexsander Majkowski geschaffen hat und der mit einem Karren voller Bücher durchs Land zieht und die Freiheit sucht. Als Tüpfelchen auf dem i oder besser gesagt: als Deckelchen auf dem Topf besuchen wir in Chmielno auch die Töpferei der Familie Necel, die seit Generationen traditionelles kaschubisches Geschirr fertigt.
So.: Die Kartause in der Kaschubei. Das Städtchen Kartuzy ist das Zentrum der kaschubischen Schweiz. Seinen Namen hat es von dem alten Kartäuserkloster, dessen eindrucksvolle Kirche wir besuchen werden. Und nebenan im Heimatmuseum lernen wir das kaschubische Alphabet zu singen, wozu aber das Hirn erst mit Schnupftabak gereinigt werden muss. Das alles wird uns Herr Sattke beibringen, der bestimmt nicht böse ist, wenn wir ihn selbst als interessantes kaschubisches Exponat bezeichnen. Danach wandern wir durch die reizende kaschubische Hügellanschaft zum Abendessen bei unserem Freund Janusz und seiner Familie, wenn sie denn hoffentlich Zeit für uns haben. (5km, leicht hügelig) (Wenn nicht, dann gibt es eine andere Überraschung) Ihre Scheune ist gerade groß genug, um uns unterzubringen. Nach den Kochkünsten von Anja passen wir dann leider nicht mehr hinein und müssen wieder nach Hause gehen oder fahren (je nach Wodka-Lage).
Mo.: Fahrt nach Danzig – auf Oskars Spuren in Langfuhr. Am oberen Ende der Kaschubei, aber schon in einer ganz anderen Welt, liegt Danzig, die „Königin der Ostsee“. Die Begegnung mit dieser faszinierenden Kultur- und Handelsstadt ist fast ein Schock nach den stillen Tagen in Pommern und der Kaschubei.
Mit dem Linienbus fahren wir zunächst in die Danziger Arbeitervorstadt Langfuhr/ Wrzeszcz wo Günter Grass aufwuchs. Im Gegensatz zur Altstadt ist dieses Viertel nicht im Krieg zerstört worden und zeigt immer noch das Leben der einfachen Leute. Dort suchen wir mit Hilfe unserer grandiosen Stadtführerin Magda in authentischen proletarischen Gassen und Hinterhöfen nach Grass´ Trommler Oskar Mazerath. Dann fahren wir endlich in unser Quartier, das angenehme und ruhige Hotel „Dom Muzyka“, das nur 10 Fußminuten vom historischen „Langen Markt“ mit seiner grandiosen Häuserkulisse liegt. Den letzten Abend feiern wir in einem exzentrischen Lokal, das die Herrlichkeit Danzigs in fast schon parodistischer Weise feiert.
Di.: „Die Königin der Ostsee“ – Rückfahrt. Zugegeben: Nicht jede Stadtführung ist eine reine Freude. Die unserer Danzig-Kennerin Magda schon. Sie stammt selbst aus Wresz, hat sich mit Günter Grass beschäftigt und steht ihrer Heimatstadt mit einem wohltuend kritischem Patriotismus gegenüber. Witzig und schlagfertig erzählt sie nicht nur von alten Geschichten sondern auch vom neuen Polen. Stundenlang könnte man ihr zuhören aber … leider … Bitte zu beachten: Um 13 h ist die Reise leider zu Ende. Sie müssen ja Flugzeug oder Zug erreichen. Deshalb werden wir versuchen, Magdas Führungen so frühzeitig wie möglich zu legen.
Rückfahrt oder -flug? Es gibt bei frühzeitiger Buchung günstige Flüge von Danzig z.B. nach Frankfurt, Bremen, München. (Mit dem Stadtbus vom Bahnhof brauchen Sie ca. 40 min zum Flughafen! Er fährt alle 20 min.) Und es gibt schnelle Nachmittagsverbindungen nach Berlin in 7-8 Stunden. Bei früherer Buchung sind günstige Eurospareisen möglich. (Genaueres im Anschreiben)
Oder wollen Sie vielleicht verlängern?
Verlängerung? Ohne Gruppe ist es auch mal schön! Es wäre kein Wunder, wenn Sie in einer Stadt wie Danzig noch einige Tage bleiben möchten. Sie können in unserem klassisch-gepflegten altstadtnahen Hotel „Dom Muzyka“ die Zimmerreservierung verlängern. – Wir können dabei helfen. (DZ mit Frühstück: ca. 90 € EZ: ca. 65 €). Oder tagesaktuell die besten Hotelpreise und Buchungsbedingungen bekommen Sie über www.hrs.de
Reiseleiter: Arthur Schnabl und Iwona Buckowska
Leistungen
- 10 Übernachtungen in angenehmen Häusern, alle Zimmer mit Du/WC
- mit Halbpension
- 2 kompetente Begleitpersonen
- alle Fahrten laut Programm
- alle Tickets, Eintritte, Lesungen, Kulturprogamme
- ausführliches Karten-, Info- und Lesematerial
Mindestteilnehmerzahl: 7 || Maximalzahl der Mitreisenden: 18
Bei gelbem Punkt („nur noch wenige Plätze frei“) findet die Reise natürlich sicher statt. Um Ihnen (und uns, insbes. Reiseleitern und Hotels) Planungssicherheit zu geben, informieren wir Sie möglichst frühzeitig, sobald wir absehen, dass wir die Mindestzahl eventuell nicht erreichen. Im Allgemeinen wird dies 2-3 Monate vor Reisebeginn sein. Unsere letzte Rücktrittsmöglichkeit bei Nichterreichen der Mindetteilnehmerzahl ist 3 Wochen vor Reisebeginn.
Reisedaten:
Termine 2022
07.05. – 17.05.
Reisepreis: 1.290 €
EZ – Zuschlag: 210 €



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Technische Infos | AGBs |
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Reisedaten:
Termine 2022
07.05. – 17.05.
Reisepreis: 1.290 €
EZ – Zuschlag: 210 €



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Alle Fotos copyright Arthur Schnabl. Zum Vergrößern einfach auf Foto klicken
"Wie Wars?"
Wir fragten unsere Gäste:
"Wir werden ganz bestimmt wieder mit euch unterwegs sein und wir werden die Reise im Freundeskreis sehr weiterempfehlen …"
(September 2015)
„Wir haben nicht erwartet, dass wir über Literatur so viel auch über die Geschichte, die Gesellschaft und die politische Situation Polens erfahren könnten."
(September 2015)
"Ich würde wieder in solcher Gruppen reisen. Diese war sehr verträglich und angenehm. Dazu auch die positiven Begegnungen mit Land und Leuten (Janusz, u.a.).
Ein großes Erlebnis waren – wie immer - die Lesungen und Erzählungen von Arthur am Weg oder am Abend. Hervorzuheben ist aber auch die hervorragende Reiseleitung durch Iwona Buczkowska, die sie mit starkem persönlichen Engagement, großer Kompetenz und mit steter Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gestaltete. Sie hat es verstanden, uns mit Herzblut, aber auf angenehme, nicht aufdringliche und liebenswürdige Weise Pommern und Polen näher zu bringen. Dabei gelang es ihr, die verschiedensten Bereiche durch ihr großes Hintergrundwissen zu beleuchten bzw. zu vertiefen.
Eine rundum gelugene Reise mit netten Leuten, die in guter Erinnerung bleiben wird."
(September 2015)
"HINTERPOMMERN - ein alter Name, für uns ein neues Land, auch eine neue „europäische" Erfahrung. Lange Wege an einsamen, beseeligenden Ostseestränden, mächtige alte Backsteindome, „silberne“ Orgel-Klänge in Cammin, Ankunft im Zauber-Schloss Rybokarty. Wälder, Seen, die großartigen alten Bäume, die viel von den Höhen und Tiefen der Geschichte des Landes erzählen könnten wie es auch Arthur so gut konnte, als er uns mit den Augen der Poeten des Landes schauen ließ. Wunderbare Erfahrungen, eine unvergessliche Reise mit einem idealen Reiseleiter-Team. Dankeschön!"
(September 2013)
„Die Kombination zwischen Wanderungen, Literatur und Kulturdenkmälern ist in ganz besonderem Maße gelungen. Die beiden Reiseführer Arthur und Iwona haben sich sehr gut ergänzt. Ich würde gerne mit den beiden eine weitere Reise machen!“
(Mai 2010)
"Das Tolle an der Reise ist die wunderbare Mischung aus Kultur, Natur (Wandern), Literatur und Musik, dazu der Wohlfühl-Effekt mit gutem Essen und schöner Umgebung. Und die schönen Überraschungen, die gar nicht im Pro-gramm standen, besonders Arthurs Einlagen!
Und Dank Iwona habe ich das Gefühl, sehr viel und v.a. authentisch über Polen erfahren zu haben."
(September 2009)
"Mir gefällt die Art des Reisens mit den kleinen Gruppen und dass noch viel Zeit für einen selbst bleibt."
(Juni 2009)