Literarisch Reisen / Wandern
in Polen / Masuren / Danzig
Von weiten Horizonten
Eine LiteraTour zwischen Masuren und Bernsteinküste
Ein Land, wo der Himmel über den grauen Dörfchen so hoch ist wie am Meer, wo jedes Dorf einen See besitzt und wo es so viele Seen gibt, dass manche keinen Namen haben. In Masuren prägt die Natur den Menschen und nicht umgekehrt. Und doch hat dieses stille Land mehr zu bieten als Wälder und Wasser. Aus seinen einfachen Forsthäusern und Städtchen kamen große Autoren wie Arno Holz, Ernst Wiechert, Siegfried Lenz und Wolfgang Koeppen. Schwermütig oder humorvoll lassen sie das alte Masuren noch einmal lebendig werden.
Unsere literarischen Streifzüge verbinden Natur, Geschichte und Literatur. Auf Kähnen und Schiffen, vor allem aber zu Fuß, entdecken wir ein schwermütig schönes Land jenseits des Horizonts. Und wir treffen Menschen, welche die alte und die neue Geschichte dieses faszinierenden Landes (re)präsentieren. Die Reise veranstalten wir seit 2004.
Reisebegleitung: Arthur Schnabl und Iwona Buczkowska.
Siehe auch die LiterArthurHommage in der TAZ, 20.4.2014 oder hier Arthur Schnabls Beitrag zu den literarischen Wanderungen in Masuren.
Programm:
Sa.: Anreise. Treffpunkt ist Warschau, Hauptbahnhof, 16 h. Wir erwarten den Vormittagszug Berlin (ab 9.51 h; an 15.22 h, EC45R). Falls Sie früher ankommen, unbedingt Zeit für die Altstadt einplanen! Sie war 1945 völlig zerstört, ihr Wiederaufbau gilt als Meisterleistung der Denkmalsanierung und ist Weltkulturerbe. Genaueres steht im Anschreiben. Weiterfahrt mit einem Charterbus nach Masuren. Wir wohnen bei Frau Nosek in der Pension Habenda, direkt am schönsten Fluss Masurens, der Krutynia.
So.: Die Krutynia – im Landschaftspark Masuren. Zur Einführung machen wir eine heitere Wanderung durch die bezaubernden Wiesen des Landschaftsparks Masuren (ca. 8 km, flach), vorbei an Pferdekoppeln und masurischen Häuschen, in die alten Philliponendörfer Piasken und Wojnowo, wo uns alte Ikonen von der tiefen Gläubigkeit des europäischen Ostens erzählen.
Mo.: „Wälder und Menschen“. Eine schöne Wanderung (12 km, flach) durch das große Waldrevier der Johannisburger Heide zum einsamen Forsthaus Kleinort / Pierslawek macht uns mit den wundervollen Wäldern und Seen Masurens bekannt; und mit dem bedeutendsten Schriftsteller Masurens, Ernst Wiechert, der hier aufwuchs. Am Majzsee wartet dann noch ein besonders intensiver Landschaftspunkt auf uns. Am Abend wird uns Oma Nosek, wenn sie guter Laune ist, in bräiitem Ostpreußisch „Geschichtchens“ erzählen.
Di.: Der Gang der Geschichte. Die masurischen Städtchen wurden in zwei Kriegen zerstört. Auch das alte Rastenburg, die Geburtsstadt von Arno Holz, hat es schwer getroffen. Erzählen wird uns davon ein agiler junger Pastor der evangelischen Gemeinde. Auf dem Heimweg machen wir im Dörfchen Sorquitten Halt. Ganz unerwartet wird uns dort in der alten Kirche liebenswerte Bauern-Fröhlichkeit trösten und uns einiges über die Beschaffenheit der masurischen Wolken erzählen.
Mi.: War Suleyken so zärtlich? Mit dem Bus ins östliche Masuren nach Elk / Lyck, das seinen Ruhm dem hier geborenen Siegfried Lenz verdankt. Hier beginnt unsere Suche nach dem mythischen Dörfchen Suleyken. Wo liegt die Heimat von Hamilkar Schas und seinen versponnenen Landsleuten? Eine heitere Wanderung über Moränenhügel und durch liebliche Wiesen, vorbei an namenlosen Seen und durch vergessene Dörfer, lüftet das Geheimnis. (ca. 13 km, flach) Hier ist Masuren noch bei sich selber. Am Abend beziehen wir dann unser zweites Quartier. Schöner als die Ranch Kietlice kann eine Unterkunft kaum liegen. In einer einsamen Heidelandschaft am Mauersee / Jez. Mamry, nur einige Kilometer von der Steinorter Landzunge entfernt. Eine kilometerlange Allee führt zu diesem bezaubernden Ort. Die Halbinsel Sztynort gehört zu den schönsten Landschaften Masurens.
Do.: Zeitenende – Wolfsschanze und Steinort. Nicht etwa düstere Felsen sind es, die sich im Wald bei Rastenburg verbergen, sondern die Bunker des ehemaligen „Führerhauptquartiers Wolfsschanze“. Wir versuchen diesen schwierigen Ort mit Hilfe der Poesie zu entdecken und gleichzeitig zu bannen. Danach geht es endlich aufs Wasse: Auf dem liebenswürdigen Schiff von Herrn Konstantynowitsch tuckern wir langsam über Seen und Kanäle zum verfallenen Schloss Steinort, dessen Besitzer Heinrich von Lehndorff ein Mitverschworener des 20. Juli war. Marion Gräfin Dönhoff hat das Leben, das einst dort herrschte, eindrucksvoll beschrieben. – Durch eine vierhundertjährige Eichenallee wandern wir dann nach Hause. (4 km)
Fr.: Masurisches Glück – Ruhetag. Jetzt ist es an der Zeit, in Ruhe die Umgebung unseres Quartiers zu erkunden und die Seele nach Lust und Laune baumeln zu lassen: am See sitzen, Boot fahren, durch die Wiesen stromern, nach Steinort oder zum masurischen Kanal mit seiner einmaligen melancholischen Stimmung wandern. Am Abend schüren wir ein Feuerchen und nehmen wir (ungern) Abschied von Masuren.
Sa.: Weltwunder aus Ziegel: die Marienburg. Weiterfahrt mit dem Zug an die Ostsee, ans Frische Haff. Unterwegs besuchen wir noch Malbork, das ehemalige Marienburg mit der berühmtesten Burg Ostpreußens. Das einstige Zentrum des Deutschritterordens ist heute UNESCO-Weltkulturerbe. Danach, während wir durch die kanälereiche Kulturlandschaft des Danziger Werders fahren, spüren wir schon die Salzluft der Ostsee. Unser nettes Quartier, die Pension Alexandra, liegt auf der Landzunge der Frischen Nehrung im Badestädtchen Krynica / Kahlberg, nur einige hundert Meter vom Strand und Haff.
So.: Die Revolution des Domherrn: Frauenberg. Je nach Jahreszeit fahren wir entweder mit der Fähre über das Frische Haff oder mit dem Bus in einen Ort, der das europäische Denken veränderte: im kleinen Frauenberg / Frombork mit seinem grandiosen Backsteindom wagte der Domherr Nikolaus Kopernikus als erster, die Erde aus dem Himmelszentrum zu entfernen. Eine Denk-Tat, die hier, weitab von den europäischen Universitäten möglich war.
Mo.: Wanderung an der Bernsteinküste. Bei einer besinnlichen Strandwanderung an der sogenannten Bernsteinküste (8 km) atmen wir die Weite der Ostsee, sehen Fischern bei der Arbeit zu und finden vielleicht die „Schweißtropfen der Sonne“, die der Küste ihren Namen gaben. Am Ende, während unserer Rast am Ostseestrand, sehen wir sogar durch einen löchrigen Grenzzaun nach Russland hinein und beneiden die Vögel, die problemlos darüber weg fliegen.
Di.: Die Königin der Ostsee – Weiterfahrt nach Danzig/Gdansk. Unser Quartier ist das angenehme Hotel „Dom Muzyka“, 10 min von der Altstadt entfernt. Wir haben genug Zeit für ein großes Stadterlebnis: Es ist unglaublich, dass die Danziger Innenstadt 1945 zu 90% zerstört war. Inzwischen ist die „Königin der Ostsee“ so naturgetreu wiederaufgebaut, dass man „Die Buddenbrooks“ hier drehte. Eine Führung lässt sie in vielen Aspekten erstrahlen.
Mi.: Frühstück und Heimfahrt bzw. auf Wunsch Verlängerung im „Dum Muzyka“.
Ihre Reisebegleitung auf der Masuren-Wanderung
Arthur Schnabl. Die Lust unseres Literaturexperten auf neue Litera-Touren beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf Böhmen. So hat er nun Masuren und die Ostseeküste erkundet und neben Bernstein auch viele große Autoren gefunden.
Iwona Buckowska sorgt dafür, dass Sie nicht nur die Dichter in Polen kennenlernen. Sie hat in Warschau Germanistik studiert. Aber als Naturfreundin ist sie den Sommer über meistens in Masuren und anderen Gegenden, um Gästen ihr schönes Land zu zeigen.
Leistungen
- 11 Übernachtungen mit Frühstück in angenehmen
Häusern, alle Zimmer mit Dusche/WC
- 2 kompetente Begleitpersonen
- Fahrten in Polen ab Warschau / bis Danzig
- alle Tickets, Eintritte, Lesungen, Kulturprogramm
- ausführliches Info- und Lesematerial
Maximalzahl der Mitreisenden: 18 || Mindestzahl der Mitreisenden: 8
Bei gelbem Punkt („ noch wenige Plätze frei“) findet die Reise sicher statt.
Um Ihnen (und Reiseleitern und Hotels) Planungssicherheit zu geben, informieren wir Sie möglichst frühzeitig, sobald wir absehen, dass wir die Mindestzahl evtl. nicht erreichen. Meist wird dies 2-3 Monate vor Reisebeginn sein. Unsere letzte Rücktrittsmöglichkeit bei Nichterreichen der Mindestteilnehmerzahl ist 3 Wochen vor Reisebeginn.
Reisedaten:
Termine 2024
21.09. – 02.10.
Reisepreis: 1.680 €
EZ – Zuschlag: 320 €



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Wie kommen Sie nach Masuren?
Über Warschau, wo wir Sie von Bahnhof Warszawa Centralna abholen. (Alles laut Fahrplan 2023)
Per Zug – z. B. über Berlin: EC45R, ab 9.51 h, an 15.22 h.
Per Bus – s. z. B. www.busliniensuche.de (führt auch Mitfahrgelegenheiten auf). Oder www.flixbus.de. Beides in der Regel sehr preisgünstig.
Per Flug – günstige Vormittagsflüge gibt es z. B. von Frankfurt, Düsseldorf, München, Hamburg oder Berlin.
Weiterfahrt nach Masuren – voraussichtlich 16.15 h. Diese Fahrt wird von uns organisiert.
Per Auto – die Hotels haben (meist kostenlose) Parkplätze.
… und zurück? Rückfahrt von Danzig, wo die Reise endet.
Per Zug – meist mit Umstieg in Posen. Ein Direktzug nach Berlin geht um 9.32 h ab > 15.05 h an.
Per Bus – s. o.
Per Flug – Direktflüge von Danzig gibt es z.B. nach Dortmund, Köln, Frankfurt, München oder Berlin.
Verlängerung in Danzig? Ein halber Tag für Danzig ist sehr wenig Zeit. Wir empfehlen ein Zimmer im klassisch-gepflegten altstadtnahen Hotel Dom Muzyka unter www.dom-muzyka.pl zu reservieren. Wir helfen gerne, Bestpreis können wir aber nicht garantieren.
Reisedaten:
Termine 2024
21.09. – 02.10.
Reisepreis: 1.680 €
EZ – Zuschlag: 320 €



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"Wie war´s?"
Wir fragten unsere Gäste:
"... mit unseren Gedanken kreisen wir immer noch in dieser herrlichen Landschaft von Masuren und Ermland. Wir möchten Ihnen einfach danke sagen für dieses wunderbare und eindrucksvolle Reiseerlebnis. Es hat uns außerordentlich gut gefallen. Die Organisation war perfekt, beide Reiseleiter, sowohl Iwona als auch Arthur (Liter-Arthur), haben hervorragende Arbeit geleistet. Besonders gut haben uns die familiären Unterkünfte mit den ganz persönlichen Beziehungen zu den Wirtsleuten gefallen. Auch das gesamte Reisekonzept mit Busfahren, zu Fuß die Gegend erkunden, literarische Lesungen unterwegs und auch abends nochmal den Tag mit Gesprächen und kleinen Vorträgen nachklingen lassen ..."
(September 2018)
,,Ich werde ganz bestimmt wieder eine Reise mit ,,Begegnung mit Böhmen’’machen! Alles hat gestimmt – DANKE!!!“
(September 2016)
,,Es war für mich eine schöne Reise in guter Gemeinschaft, beide Leiter waren sehr in Ordnung. Auch die Rücksicht, als ich nach meinem kleinen Unfall etwas behindert war.“
(September 2016)
„Mir gefällt bei Euch, dass keine Hotels angefahren werden, wie man sie überall auf der Welt findet, sondern wirklich typische des Landes einschließlich der nationalen Küche. Die Lesungen sind mir besonders lieb und wichtig, die Erklärungen zur Geschichte, die Wanderungen, die durchaus über „Stock und Stein“ führen und oft zu kauzigen Orten – alles ist Mittel, Land, Kultur, Leute kennenzulernen.
In der Gruppe sind viele Gleichgesinnte, darum traf ich bisher immer auf nette Menschen mit denen man sich gut unterhalten kann. Reise wieder mit BmB, aber das wisst Ihr ja.“
(September 2016)
Die Reise findet nur abwechselnd mit anderen LiteraTouren durch Polen alle paar Jahre statt.
„Auch drei Wochen nach Rückkehr von der Masuren-Reise ist unsere Begeisterung ungebrochen. Es hat alles gestimmt. Von der Vorbereitung über die Informationen bis hin zur Durchführung. Ein ganz großes Danke an Iwona und Arthur, die die Gruppe an der langen Leine mit viel Umsicht und Verständnis geführt haben. Wir waren voller Neugier und Erwartungen in diese Reise gefahren und reich an Eindrücken und Begegnungen zurück gekehrt. Dafür Ihnen, sehr geehrter Dr. Aschenbrenner, und Ihrem Team ein ganz herzliches Danke. Wir werden sicher wieder mit Ihnen verreisen.“ (Mai 2010)"
Diese Reise hat meine Erwartungen rundum bei weitem übertroffen. Sie ist unbedingt weiter zu empfehlen, was ich auch schon getan habe und noch tun werde" (Mai 2009)
„Die Verbindung von Wandern/Literatur/Kultur finde ich ganz ausgezeichnet. Alle Organisation war durchdacht, doch nie spürbar als „Korsett“.“ (Mai 2004)
„Ich fürchte, ich habe mich endgültig mit dem Virus aschenbrenneritis infiziert.“ (Mai 2004)
„Die perfekt ausgesuchten heiteren und ernsten Geschichten von Arthur, die Qualität seiner Lesungen, die Vermittlung der Geschichte - oft ganz nebenbei - durch Landschaft, Lesungen, Begegnungen, das Erlebnis von zerstörten und neu aufgebauten Orten der Kultur, die Unzerstörbarkeit der masurischen Landschaft, die Fürsorglichkeit und das Organisationstalent von Iwona, die authentischen Erzählungen von Frau Nosek und dem Wirt von Mateuszek ... das alles trug zu so einer angenehmen und abwechslungsreichen Reise bei, wie ich sie seit meiner Jugendzeit nicht mehr erlebt habe.“
(Mai 2004)