Čerchov | Böhmischer Wald | Bayerischer Wald | Radeln | Radreise
Im Schatten von Čerchov und Schwarzkopf :
Radeln in der Böhmerwaldheimat von Katka und Erwin
Der Böhmerwald hat vier Teile: im bekannteren touristischen Süden Šumava und Bayerischer Wald; im einsameren Norden Český les/Böhmischer Wald und Oberpfälzer Wald. Dort ist der Čerchov/Schwarzkopf der dominante Berg, von Bayern und Böhmen fast immer sichtbar. Wir radeln in seinem Schatten durch sanfthügelige, verträumte Kulturlandschaft: erst durch das Waldmünchner und Schönseer Ländchen im oberpfälzischen Osten, dann durch das westböhmische Land der Choden (ehemalige Freibauern) um dessen bildschöne Hauptstadt Domažlice/Taus.
BmB-Chefin Katka ist hier aufgewachsen und freut sich darauf, die so vielfältigen Kleinodien ihrer Heimat zu zeigen. Unterstützt vom BmB-Gründer Erwin, dessen größtes Hobby es bleibt, Natur- und Kulturidyllen entlang der bayerisch böhmischen Grenze zu vermitteln. Und natürlich immer begleitet von Gemütlichkeit und Erholung: z.B. Pausen in ländlichen Biergärten und Kneipen, bei kleinen Weihern und an den Stränden von Perlsee und Silbersee, Spaziertouren durch naturnahe Kunsträume, Parks und Ruinen, “Waldbaden” sowie Schlendern durch Dörfer, Städte und Schlösser und dazu unser Markenzeichen: faszinierende Begegnungen (die wir nur teils planen wollen;-)
Reiseleitung: Erwin Aschenbrenner & Katka Karl
Tagesstrecken von 40 bis 60 km mit manchmal über 500 Höhenmetern; siehe Tagesbeschreibungen.
Für Nichtsportler empfehlen wir E-bike!
E-bike-Verleih z.B. in Waldmünchen nahe Bahnhof: www.wagnertec.de, 09972 90060
(Wir können Abholung Montag vormittags organisieren – dann sind für den Verleih nur 6 Tage zu begleichen.)
Der bekannte Reisejournalist Franz Lerchenmüller hat 2015 für die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Bericht über unsere Kulturreise im Grenzland geschrieben. Siehe HIER oder direkt:
m.faz.net/aktuell/reise/exzentriker-im-bayerisch-boehmischen-grenzland-13564684.html
Programm:
SONNTAG:
Anfahrt: 1.Treffort Bahnhof Waldmünchen 16.05 Uhr zur Ankunft des Zuges aus Cham.
Es sind schöne 10 km – leicht hügelig – bis zu unserem Quartier. Das Gepäck wird natürlich zum Hotel gebracht.
(E-bike-Verleih ist möglich beim Bahnhof – www.wagnertec.de, 09972 90060; wir helfen bei der Organisation.)
2. Treff: Hotel Steiner Wirt in Stein (bei Tiefenbach) um 18 Uhr. www.steiner-wirt.de
Wir bleiben die ersten 3 Nächte in dem angenehmen familiären Hotel. Leider hat es nur 10 Zimmer.
(Für Spätanmelder gibt es aber noch ausgewählte Ferienwohnungen nahebei.)
Von unserem Quartier zu den schönen Badeplätzen am Silbersee sind es gerade mal 2 km.
MONTAG
Wir organisieren früh vormittags den Radverleih.
Wer das Rad dabei hat, radelt einstweilen vorbei am Hussitendenkmal von Hiltersried, bei trockenem Wetter ein wenig durch die Auen der mäandernden Schwarzach (die gerade noch vor der Begradigung für die Landindustrie geschützt werden konnte) und ein Stück entlang dem Meditationsweg von Ast: 15 km sind es so bis zum Radverleih beim Bahnhof Waldmünchen.
Gemeinsam geht’s dann weiter über den schönen Marktplatz und das Schloss des Städtchens. Wenns passt, machen wir am Ufer des idyllischen Perlsees eine erste (Bade)Pause. Um den Höller Berg rum hoch zur Grenze in das vor 70 Jahren geschleifte Dorf Grafenried. Es war eines der reichsten Grenzdörfer im Böhmischen Wald: mit Kirche, Schloss, Brauerei und 41 Häusern. Noch vor 15 Jahren (als wir schon einmal in der Region reisten) war es von Wald und Büschen gänzlich überwachsen; selbst mit dem Wissen um das verschwundene Dorf waren im Gestrüpp kaum mehr Spuren zu finden. Ein einzelner Mann hat seitdem in titanischer Wochenend-Arbeit mit Pickel, Schaufel und Schubkarren Grundmauern, Keller und Scherben ausgegraben. Seit etwa 7 Jahren wird sein Werk von vielen Medien gewürdigt und zuletzt auch vom Bezirk Pilsen museal konserviert – fast schon touristisch. Wir versuchen den faszinierenden Neuzeit-Archäologen wieder zu treffen. Siehe auch Hörspielfeature im Deutschlandfunk 2022.
Weiter auf Waldwegen durchs Böhmische Niemandsland, wo wir immer wieder auf vielgestaltige Wüstungen treffen: Ruinen geschleifter Höfe und Einöden; am Ende in Paadorf auch in Form neueren Verfalls: Kasernen des Eisernen Vorhangs (großteils auf Mauern des alten Dorfes). – Geschichten in der Landschaft! Auch manche jahrhundertealten Grenzsteine könnten erzählen.
Zurück in Bayern begegnen wir im Bergdorf Steinlohe der aktuellen Geschichte einer jungen bayrisch-berlinerischen Bäuerin, der das ZDF ein kleines (später preisgekröntes) Fernsehspiel widmete. (Siehe auch SZ vom 7.10.2020.) Falls wir noch Zeit und Laune haben, ist da auch Einkehr zum Kaffee möglich. Danach geht es fast nur noch bergab, kurz vor daheim kommen wir beiläufig am nächsten (1968 gestauten) Freizeit-See der Schwarzach vorbei: der Silbersee hat versteckte, malerische Bade- und Raststellen und nahe am Ufer die sog. „Naschmeile“ – das Pflücken reifer Früchte ist erlaubt. (45 km, 600 hm)

Neuzeit-Archäologe Helmut Roith erzählt der Reisegruppe, die auf den von ihm ausgegrabenen Mauern des alten Grafenrieder Schlosses sitzt.
DIENSTAG
Ziel unserer heutigen Tour ist das Städtchen Schönsee mit Besuch des noblen Centrums Bavaria Bohemia (CeBB), das deutsch-tschechisches Engagement fördert und würdigt. Ob wir zu der bayrisch-böhmischen “Kulturdrehscheibe” auf kurzem Weg durch die Märkte Tiefenbach und Weiding radeln (40 km, ca. 400 hm) oder entlang der Schwarzach nochmals hoch zur Grenze, vorbei am Felsidyll Kalvarienberg oder sogar an der Quelle der Schwarzach, am Böhmerwaldturm (898 m ü.NN) und an dem dramatisch verschwundenen Bayerwald-Dorf Bügellohe und seinem Ursprungsort Vaclav/Wenzelsdorf vobei bis zur tschechischen Kneipe in der Wüstung Pleš/Plöß (55 km, 700 hm), entscheidet Lust und Fitness. Heimzu geht es jedenfalls am Radweg der wildromantischen Ascha entlang.
MITTWOCH
Weiterfahrt zum 2. Quartier, der stilvollen, freundlichen Pension U Chodského Hradu am Hauptplatz von Domazlice/ Taus. Mit Erwin hoch zur Grenze, wo wir Katka treffen. Sie begleitet über den Grenzberg vorbei an untergegangenen Weilern, Klöstern…
(Erwin transportiert einstweilen das Gepäck und hilft bei der Nachführung der Autos. Dabei kann er bei Bedarf mit seinem Radanhänger auch noch den weniger Fitten beim Erklimmen der 250 hm über den Grenzberg helfen.)
Landeinwärts nach Böhmen wird es langsam belebt: erste Wochenendhäuser und Höfe tauchen auf und inmitten der Abfahrt das Dorf Pivon/Stockau mit seiner riesigen Friedhofs- und Klosterruine, seit Jahrzehnten in Renovierung “begriffen”. Gleich danach, im ehemaligen Zeißermühl treffen wir eine junge Biobauernfamilie, die hier ökonomisch und ökolgisch Großes leistet. Ihr Ziegenhof liegt zudem perfekt für unsere späte Mittagspause.
Weiter über “München” (tschechisch Mnichov) – vielleicht schaffen wir es auch noch den Hügel hoch nach Šitboř/Schüttwa, wo der eindrückliche renovierte Kirchentorso mit Friedhof und neuen bitter-traurigen Steinkunst-Figuren auf Johannes von Tepl/Schüttwa verweist, den Verfasser der wohl großartigsten deutschsprachigen Dichtung am Beginn der Neuzeit: das Streitgespräch des “Ackermann aus Böhmen”.
Dann geht es hinunter in die lange unbeachtete, inzwischen immerhin regional und literarisch zunehmend wahrgenommene Kleinstadt Pobezovice/Ronsperg, bis ins 20. Jahrhundert hinein ein geistiges Zentrum mitten im Böhmerwald. Am Rand des Städtchens der großteils zerstörte jüdische Friedhof (noch 50 von ehemals 500 Gräbern). Der katholische Friedhof, dessen Gräber fast alle zuplaniert wurden, liegt im Zentrum beimSchloss, in das vor 130 Jahren als Botschafter aus Tokio kommend Heinrich von Coudenhove-Kalergi mit seiner japanischen Frau Mitsuko (in ihrem Heimatland noch heute verehrt) einzog. Mit deren Sohn Richard nahm der von Pazifismus getragene “Paneuropa”-Gedanke seinen Anfang. (Youtube aus 3Sat: Europa im Herzen, zu Hause in der Welt” – Eine sehr spannende, nur teils fiktive Geschichte des Schlosses und seines letzten Besitzers, des skurrilen Bohémiens “Hansi” Coudenhove-Kalergi schreibt der bekannte Roman von Bernhard Setzwein: “Der Böhmische Samurai“.)
Ob wir noch Zeit haben, in Ronsperg einen Kaffee zu trinken?
Oder besser gleich weiter in Katkas Heimatstadt Domazlice. 50 km, 750 hm – eine selbst für E-Bike anspruchsvolle Tour. Wer mag, kann aber die letzten 15 km mit der Bahn oder – wir organisieren es – mit Erwins oder anderen nachgeführten Autos mitfahren.
DONNERSTAG
In der bukolischen Landschaft der Choden (ehemalige Freibauern) kennt Katka viele versteckte Kulturschätze. Über den Laurentius-Wallfahrts- und Aussichtshügel und durch malerische chodische Dörfer hinunter zu den betörenden Kunstpretiosen am Steinbruchsee Lomeček. Mittag in Kdyně/Neugedein, wo wir eindrucksvollem Engagement begegnen. Bleibt noch Zeit für die Burgruine Rýzmberk? Oder lieber die chodische Hauptstadt-Kultur genießen? Wir schauen mal. (35-40 km, 550-700 hm)
FREITAG
Traumhafte Naturlandschaft, Schlösser und ein großes Museum im Osten von Domažlice sind heute unsere Ziele. Das Dorfmuseum in Koloveč ist eines der berühmtesten in Tschechien, das Wald- und Hügelland bei Úlíkov eines der schönsten, die Czernin-Schlösser Chudenice und Lázeň und die Schloss-Wüstung Kanice gehören zum (wild)romantischsten Böhmen. Wir schauen nach Lust und Fitness, wie viel wir uns davon erradeln. (40-55 km, 500-750 hm)
SAMSTAG
Das Denkmalreservat Horšovský Týn/Bischofteinitz mit Prachtschloss & Prachtpark ist bedeutendes Hauptziel, am Weg imposante Freiluftkunst, Aussichtshügel, historische Denkmäler und wieder schmucke Dörfer & eindrucksvolle „lost places“, z.B. Wallfahrtsruinen wie St. Anna oder St. Barbara. (35-65 km, 450-700 hm)
SONNTAG
Gemeinsames Frühstück und Rückfahrt – Wir organisieren den Rücktransport der Leihräder nach Waldmünchen.
Leistungen
- 7 Übernachtungen mit Frühstück (Zimmer mit Dusche/WC)
- 2 engagierte & kompetente Begleitpersonen
- alle Fahrten laut Programm
- Lese- und Gesprächsabende, Eintrittskarten
- Karten-, Lese- und Infomaterial
Mindestzahl der Mitreisenden: 6 || Maximalzahl der Mitreisenden: 18
Sobald wir absehen können, dass wir die Mindestteilnehmerzahl 6 nicht erreichen, informieren wir Sie. Im
Allgemeinen wird dies 2-3 Monate vor Reisebeginn sein.
Unsere letzte Rücktrittsmöglichkeit bei Nichterreichen der Mindestteilnehmerzahl ist 3 Wochen vor Reisebeginn.
Reisedaten:
Termine 2024
12.05. – 19.05.
28.07. – 04.08.
15.09. – 22.09.
Reisepreis: 950 €
EZ – Zuschlag: 160 €



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Im Schatten des Cerchov / Schwarzkopf
Reisedaten:
Termine 2024
12.05. – 19.05.
28.07. – 04.08.
15.09. – 22.09.
Reisepreis: 950 €
EZ – Zuschlag: 160 €



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